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Laubfroschkonzert und Trompeten-Solo - Natur erleben im Naturschutzgebiet Lutter

Eldingen
Lutter bei Endeholz
Bruchwald an der Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/Dominik Ketz
Frosch an der Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Bruchwald bei Endeholz
©Lüneburger Heide GmbH/MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Picknick am See bei Bargfeld
©Lüneburger Heide GmbH/MARKUS TIEMANN, MARKUS TIEMANN LUENEBURG
Schutzhütte und Picknickbänke bei Bargfeld
An der Lutter
©Lüneburger Heide GmbH/Alexander Kaßner
Heidebach Lutter
die Lutter
Heidebach Lutter
Frosch am Ufer der Lutter
Blühende Wiese an der Lutter
Wiesen am Lutter-Radwanderweg
©Lüneburger Heide GmbH/Alexander Kaßner
Heidebach Lutter
Recht musikalisch geht es zu im Naturschutzgebiet an der Lutter...

Im Frühjahr und Sommer, bitten in dem naturnahen Fließgewässergebiet die heimischen „Musiker“ zum „Konzert“: Neben dem Gesang von zahlreichen Vogelarten ertönen hier die hellen Rufe der seltenen Laubfrösche, die ihren „Gesang“ meist im Chor zusammen mit anderen Artgenossen vortragen.
Für die Laubfrösche bietet die Landschaft an der Lutter wieder ideale Lebensbedingungen. Ebenso wie für einige Solisten im Naturkonzert: Die trompetenden Rufe der Kraniche sind im Frühjahr weithin zu hören, sie erklingen noch bis zum Herbst ab und zu aus den Moorgebieten der Umgebung. Ein Zeichen, dass auch diese großen Vögel sich hier wohl fühlen. Damit das heute wieder so ist, wurde in den vergangenen Jahrzehnten viel an der Lutter getan.

Gute Zeiten für die Lutter

Die Landkreise Celle und Gifhorn führten ein groß angelegtes Naturschutzprojekt in dem weit verzweigten Fließgewässersystem der Lutter durch. Da das Naturschutzgebiet von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung ist, wurde das Projekt mit Bundesmitteln unterstützt. Insgesamt kaufte man ca. 1150 ha Flächen für den Naturschutz an, darunter Talauen, Nebenbäche und Moorgebiete, deren Wasser in die Lutter fließt. Für ca. 570 ha Flächen wurden die Nutzungsrechte erworben, auf vielen Flächen die Nutzung extensiviert, Moore wieder vernässt und gestörte Bachabschnitte wieder in einen naturnahen Zustand gebracht.

Durch all diese Naturschutzmaßnahmen verbesserten sich die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere hier ganz erheblich.

Inzwischen leben an oder in der Lutter und ihren Nebenflüssen über 160 gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Gute Zeiten begannen auch für die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel, denn sie stellt besonders hohe Ansprüche an ihren Lebensraum: Neben sauberem Wasser benötigt sie ein kiesiges Bachbett, in dem ihre Jungtiere geschützt zwischen den Steinen aufwachsen können. Heute lebt in der Lutter der einzige Bestand Europas, der sich vermehren kann und positiv entwickelt. Da die Flussperlmuschel eine vom Aussterben bedrohte Tierart ist, dürfen die Tiere nicht aus dem Wasser geholt werden.

Natur für alle

Die komplexen Ökosysteme konnten nur durch sehr vielschichtige Maßnahmen renaturiert werden.

Der kleine Fluss erhielt seine Mäanderschleifen zurück, dadurch vernässten die umliegenden Wiesen, was eine Voraussetzung dafür ist, dass wieder Erlenbruchwälder entlang des Baches entstehen können. Diese sind sehr wichtig und eine Grundlage für Nahrungsketten in der heimischen Tierwelt, denn abgefallene Blätter bieten Nahrung für die zahlreichen Bachflohkrebse, die eine Nahrungsgrundlage für die Bachforellen sind. Die Bachforelle dient wiederum als Nahrung für den seltenen und scheuen Schwarzstorch, der im Revier der Lutter lebt.

Ohne Bachforellen auch keine Flussperlmuscheln...

Die Larven der Muscheln setzen sich in den Kiemen der Fische fest und ernähren sich dort bis sie groß genug sind und abfallen. Am Bachgrund setzen sie sich dann als Jungmuscheln an den Kieselsteinen fest. Das kiesige Bachbett ist ebenso die Kinderstube für die Eier und Larven der Bachforelle. Ein Abbau von Staustufen an ehemaligen Mühlenwehren und der Einbau von Sandfängen verhindern heute eine Überlagerung der Kieselsteine mit Sand im Bachbett, was überlebenswichtig für diese Tierarten ist. Auch seltene Arten wie Kranich und Laubfrosch, der kleinste und lauteste unter den einheimischen Fröschen, kehrten in ihren Lebensraum an die Lutter zurück, da sie die Flussauen und die wieder vernässten Moore brauchen.

Das Naturschutzprojekt Lutter zeigt eindrucksvolle Erfolge beim Schutz vieler seltener Tier- und Pflanzenarten und lässt uns wieder teilhaben an einem besonderen Naturkonzert mit Laubfrosch, Kranich und Co.

Anfahrtsbeschreibung:
Das Naturschutzgebiet der Lutter lässt sich am besten auf ausgewiesenen Wegen erwandern oder (noch besser) mit dem Rad auf dem Lutter-Radwanderweg erkunden. Untenstehend unter "Das dürfte Sie interessieren" finden Sie die verschiedenen Wander- und Radtouren mit entsprechenden Anfahrtsbeschreibungen. Ein guter Ausgangspunkt ist der Wanderpark- und Rastplatz Bargfeld. Der Parkplatz befindet sich in Bargfeld an der Weggabelung in Richtung Räderloh. An der Weggabelung biegt man links ab und nach ca. 100 m erreicht man den Parkplatz auf der rechten Seite.

Position: N 52° 42.38559', E 010° 20.81424'

Zum Kennenlernen:
Der Lutter-Radwanderweg gibt auf zwei Touren Einblick in das besondere Ökosystem der Lutter: Die Nord-Tour „Vom Schatz der Lutter und kleinen Monstern“ und die Süd-Tour „Von zauberhaften Wesen und fliegenden Edelsteinen“ lassen sich gut mit der ganzen Familie befahren, kleine Stationen am Weg zeigen Naturphänomene. Eine Broschüre zum Lutter-Radwanderweg gibt es für 1,00 € in den Tourist Informationen und Rathäusern der Region.

Anreise

Ein guter Ausgangspunkt ist der Wanderpark- und Rastplatz Bargfeld. Der Parkplatz befindet sich in Bargfeld an der Weggabelung in Richtung Räderloh. An der Weggabelung biegt man links ab und nach ca. 100 m erreicht man den Parkplatz auf der rechten Seite. Position: N 52° 42.38559', E 010° 20.81424'