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Wietze: Hunäus-Bohrung - Erste fündige Erdölbohrung der Welt

Wietze
"Bohrarbeiter" an der ehemaligen Bohrstelle
An der Hunäusbohrung in Wietze
An der Hunäusbohrung in Wietze
An der Hunäus-Bohrung
©(C)2010 Elke Bradtke, all rights reserved
Gedenkplatz der Hunäusbohrung
Infotafel zu Prof. Georg Hunäus
Die erste fündige Erdölbohrung der Welt war nicht in Texas oder Dubai, sondern in der Lüneburger Heide. Auf der Suche nach Braunkohle 1858/59 stieß der Geologe Konrad Hunäus in Wietze bei Celle in der Lüneburger Heide zufällig auf das schwarze Gold und war damit der erste der Welt.

Die erste fündige Erdölbohrung der Welt war nicht in Texas oder Dubai, sondern Wietze in der Lüneburger Heide.

Die Suche nach dem schwarzen Gold geht in Wietze fast 300 Jahre zurück und beginnt bereits 1652 mit dem Ausgraben von ölhaltigem Sand aus sogenannten Theerkuhlen. Nachdem das Öl herausgewaschen wurde, verkauften die Bauern den "Satansspeck" als Schmiermittel.

Rund 200 Jahre später geht Wietze mit seiner fündigen Erdölbohrung in die Geschichte ein. Ursprünglich auf der Suche nach Braunkohle, stieß Prof. Georg Konrad Hunäus 1858 in der Tiefe "nur" auf Erdöl. Diese Hunäus-Bohrung gilt heute als eine der ersten erfolgreichen Bohrungen nach Erdöl weltweit und wurde vor einigen Jahren nahe dem Ortskern von Wietze in einem Industriegebiet am Originalschauplatz rekonstruiert.

Als sich wenige Jahre später Friedrich Hasenbein auf die Suche nach Erdöl begibt und auf freifließendes Erdöl stößt, bricht 1899 endgültig das Ölfieber in Wietze aus. Fortan strömten zahlreiche Firmen her, um sich an der Suche nach dem sogenannten Wietzer Teer zu beteiligen.

Der Ölboom veränderte Wietze innerhalb weniger Jahre, indem die gesamte Infrastruktur auf die Erdölförderung ausgerichtet wurde. Neben einer Raffinerie wurden kurzerhand ein Ölhafen und eine Bahnlinie von Schwarmstedt nach Celle eingerichtet. Und da bis zu 52 Bohrbetriebe vor Ort miteinander konkurrierten, musste zunehmend neuer Wohnraum für die Beschäftigten geschaffen werden.

Die Ölvorkommen in Wietze waren so reichhaltig, dass zwischen 1908 und 1910 etwa 80 Prozent der gesamten Inlandsnachfrage in Deutschland durch Wietzer Erdöl gedeckt wurde. Rund 100 Jahre lang dauerte die Erdölförderung in der Gemeinde an, bis 1963 das Wietzer Ölfeld schlussendlich stillgelegt wurde.


Auf alten Fotografien im Erdölmuseum ist ein Teil der ehemals über 2000 Bohrtürme zu erkennen, so dass man glauben konnte, man stünde in Texas.

Schauen Sie sich ein Stück deutscher Geschichte an und besuchen Sie neben der Hunäus-Bohrung auch das Deutsche Erdölmuseum Wietze.