Der Eisvogel
Eisvogel Beobachtungen in der Lüneburger Heide
Der Eisvogel
Sein Gefieder schillert in der Sommersonne kobaltblau und sein Bauch ist in einem intensiven orangeroten Farbton gefärbt. Möchte man einen Eisvogel in freier Natur beobachten, muss man wachsam sein, denn pfeilschnell fliegt er durch die Lüfte.
Lebensraum des Eisvogels
Schrille Pfiffe - der Ruf des Eisvogels
Der Vogel verrät sich durch seine schrillen Pfiffe, die er bei seinem Flug entlang der Wasseroberfläche ausstößt. Hört man den Pfiff und schaut auf das Gewässer, so wird man den Eisvogel pfeilschnell dahinfliegen sehen. Mit etwas Glück kann man ihn auch auf einer Sitzwarte entdecken. Abgestorbene Äste, die über das Gewässer ragen, liebt er. Von hier aus lauert er auf seine Beute.
Fische sind das Leibgericht
Der nur 17 Zentimeter große und ca. 40 Gramm schwere Eisvogel ernährt sich hauptsächlich von Kleinfischen. Aber auch Kaulquappen, Weichtiere, Krebse und Insekten gehören zu seinem Beuteschema. Entdeckt er von seiner Sitzwarte einen Fisch, stürzt er senkrecht in das Wasser und fischt ihn mit seinem langen Schnabel.
Wieder aufgetaucht, fliegt er zurück auf seine Warte, dreht den Fisch dann vorsichtig im Schnabel, sodass er ihn mit dem Kopf zuerst schlucken kann. Seine Fangquote liegt bei nahezu 100 Prozent. Das der Fisch mit dem Kopf zuerst verspeist wird ist wichtig, da er ansonsten aufgrund der Anordnung der Schuppen im Halse stecken bleiben würde. Ist der Fisch verspeist, schüttelt sich der Vogel einmal, um das Wasser aus dem Gefieder zu entfernen und schon kann der nächste Tauchgang beginnen.
Nistplatz des Eisvogels
Er baut sein Nest in Uferböschungen, in denen es natürliche Höhlen oder Spalten gibt, oder in künstlich angelegten Nistkästen. Das Nest selbst besteht aus Moos, Gras, Blättern und Zweigen und wird von beiden Elternvögeln gebaut. Die Eier werden von der weiblichen Eisvogel gelegt und von beiden Elternvögeln ausgebrütet. Nach etwa 20 Tagen schlüpfen die Jungen und werden von den Elternvögeln gefüttert.
Bestand
Leider ist der Eisvogelbestand in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Gründe hierfür sind unter anderem der Verlust von Lebensräumen durch die Begradigung von Flüssen und die Verschmutzung von Gewässern. Um den Eisvogelbestand zu schützen, gibt es verschiedene Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel die Anlegung von Nistkästen und die Renaturierung von Gewässern. Auch durch Umweltbildung und Aufklärung kann dazu beigetragen werden, dass der Eisvogelbestand wieder ansteigt.
Eisvogel-Männchen und Eisvogel-Weibchen
Während sich bei anderen Vogelarten das Männchen deutlich vom Weibchen unterscheidet, sind sich Männchen und Weibchen beim Eisvogel sehr ähnlich.
Nur am Schnabel können wir erkennen, ob wir einen männlichen oder weiblichen Eisvogel erblickt haben. Bei den Männchen ist der Schnabel schwarz. Beim Weibchen entgegen, ist die untere Schnabelhälfte rot gefärbt.
Dieses feine Merkmal können Sie sich ganz einfach mit einer kleinen Gedankenbrücke merken - "Damen verwenden einen Lippenstift".
Wo kann ich aktuell einen Eisvogel in der Lüneburger Heide beobachten?
Auf dem NABU Gut Sunder in Winsen (Aller) Ortsteil Meißendorf ist eine Stelle ausgewiesen, an der sich der Eisvogel gern aufhält. Fotografen können sich eine Fotohütte für eine Spende mieten, von der aus sie den Eisvogel hervorragend fotografieren können.
In den letzten Jahren hat sich ein Eisvogel sein Revier am Teich auf dem Hof Sudermühlen gesucht. (Hof Sudermühlen 1, 21272 Egestorf)
Auch entlang der Ilmenau zwischen Lüneburg und Bad Bevensen ist der Eisvogel öfters zu sehen.
Der Eisvogel braucht Schutz
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Eisvogel ein besonders schöner und faszinierender Vogel ist, dessen Bestand jedoch leider gefährdet ist. Um ihn zu schützen, sind verschiedene Schutzmaßnahmen notwendig und auch jeder Einzelne kann durch sein Verhalten dazu beitragen, dass der Eisvogelbestand wieder ansteigt.